Berlin/Bonn (epo). - Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat die Arbeit des Sekretariats der Wüstenkonvention der Vereinten Nationen gewürdigt. Der diesjährige Welttag zur Bekämpfung der Wüstenbildung (17. Juni) rückt vor allem die Frage in den Mittelpunkt, welche Auswirkungen die Wüstenbildung auf das Leben der Frauen hat. In den Trockenländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas ist die Zerstörung der natürlichen Ressourcen nicht nur ein gravierendes ökologisches Problem, sondern gefährdet akut das Überleben von ungefähr einer Milliarde Menschen.
Häufig sind es Frauen, die unter den immer knapperen Landressourcen leiden und trotz widriger Umstände um das Überleben ihrer Familien kämpfen. "Mit unserer Entwicklungszusammenarbeit stärken wir die Rechte der Frauen. Dazu gehört beispielsweise die Beratung bei Gesetzgebungsverfahren, damit auch Frauen das Recht auf Landbesitz erhalten", erklärte Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul anlässlich des internationalen Tages der Desertifikationsbekämpfung. "Mit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit tragen wir zudem dazu bei, dass Wasserressourcen schonender genutzt und Wälder wieder aufgeforstet werden. Das schützt vor Erosion und sichert die nachhaltige Bodennutzung."
Nach Angaben des Entwicklungsministeriums leben nach wie vor 70 Prozent der Menschen in Entwicklungsländern auf dem Land. Ein Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sei es, diesen Menschen in ihrem Lebensumfeld Möglichkeiten zu eröffnen, auf nachhaltige Weise ihren Lebensunterhalt zu sichern und gleichzeitig eigene Einkommen zu erwirtschaften. "Das gelingt aber nur, wenn wir die natürlichen Ressourcen als Lebensgrundlage erhalten. Deshalb ist die Bekämpfung der Wüstenbildung ein ganz konkreter Beitrag zur Armutsbekämpfung", betonte Wieczorek-Zeul.
Ausdrücklich lobte die Ministerin die vor zehn Jahren gegründete UN-Konvention zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD), deren Sekretariat seinen Sitz in Bonn hat. "Die Konvention hat international erhebliche Fortschritte bei der Bekämpfung der Wüstenbildung erzielt, weil sie auf den engen Zusammenhang zwischen der Bekämpfung der Armut und dem Schutz der natürlichen Ressourcen hingewiesen hat."
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ist im Rahmen der Wüstenbekämpfung durch Maßnahmen der Erosionsbekämpfung in Ländern des Sahel, großflächige Wiederaufforstungen in China und Zentralasien und verbessertes Management von Wassereinzugsgebieten durch eine nachhaltige Waldbewirtschaftung in Zentralamerika tätig. Für diese Maßnahmen stellt das Bundesentwicklungsministerium pro Jahr ungefähr 170 Millionen Euro zur Verfügung - mehr als die Hälfte davon für Afrika.