Göttingen. - Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) wirft Äthiopien vor, mit dem Bau von riesigen Staudämmen die Menschenrechte der eigenen Bevölkerung zu verletzen und regionale Konflikte zu schüren. "Äthiopiens Wasserpolitik steht vor einem Scherbenhaufen", erklärte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius in Göttingen. "Statt die umstrittenen Großprojekte mit der lokal betroffenen Bevölkerung und den Nachbarländern abzustimmen, werden deren Bedenken und Menschenrechte ignoriert. Auch verweigert man jede Transparenz der Vorhaben."
Hamburg. - Das Projekt Land Matrix Global Observatory hat am Montag die zweite Version der Online-Plattform www.landmatrix.org freigegeben. Mit diesem Open Data Instrument soll Transparenz rund um die oft umstrittenen Investitionen in Land gefördert werden. Anhand des sorgfältig überarbeiteten Datensatzes kann jeder die Landtransaktionen mitverfolgen – von der Verhandlung bis zur Umsetzung.
Mexiko-Stadt. - Mit einem kurzen Besuch in Mexiko-Stadt beendet der Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Hans-Jürgen Beerfeltz, am Montag seine Lateinamerika-Reise. In Mexiko trifft Beerfeltz Vertreter der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und Repräsentanten deutscher Unternehmen zu Gesprächen zum Thema berufliche Bildung, bevor er die Reise zurück nach Berlin antritt.
Mainz. - Heilpflanzen aus Afrika enthalten chemische Substanzen, die das Wachstum von Krebszellen stoppen können. Das haben Wissenschaftler in Laborversuchen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) entdeckt. Die Pflanzeninhaltsstoffe sollen nun weiter untersucht werden, um den therapeutischen Nutzen abzuschätzen.
London. - Am Rande des G8-Gipfels in London haben Regierungen, Stiftungen und zivilgesellschaftliche Gruppen mehr Mittel gegen Mangelernährung angekündigt. Die Europäische Union will bis 2020 rund 3,5 Milliarden Euro aufwenden, die deutsche Bundesregierung 200 Millionen. Die Gates Stiftung sagte 800 Millionen US-Dollar für Investitionen in Landwirtschaft und Ernährungssicherung zu. Insgesamt wurden Zusagen in Höhe von 4,1 Milliarden US-Dollar gemacht.
Aachen. - Anlässlich des "Hunger Summit" der G8-Staaten in London haben die panafrikanische Organisation INADES und das katholische Hilfswerk MISEREOR die Bundesregierung dazu aufgerufen, die "G8 New Alliance for Food Security and Nutrition" nicht zu unterstützen. Die Allianz sei ein "Angriff auf afrikanische Bauern", erklärten die Hilfsorganisationen.