Berlin. - Die Bundesregierung sollte ihren Kurs bei der Hungerbekämpfung korrigieren. Das fordert die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam anlässlich des jüngsten UN-Welternährungsberichts. Demnach steigen die Hungerzahlen zum fünften Mal in Folge. Bis zu 132 Millionen werden in diesem Jahr der Covid-19 Pandemie zusätzlich unter Hunger leiden.
Berlin. - Die am Freitag veröffentlichte Studie eines breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses belegt: Die Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika (AGRA) ist an den eigenen Zielen gescheitert. Vierzehn Jahre nachdem die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung die Agrarallianz gegründet hat, hungern 30 Prozent mehr Menschen in den 13 AGRA-Schwerpunktländern und das Verschuldungsrisiko für Kleinbauern und -bäuerinnen hat sich erhöht. Zudem werden traditionelle klimaresistente und nährstoffreiche Nahrungsmittel verdrängt.
Berlin. - In Folge der COVID-19-Pandemie könnten bis zum Jahresende täglich weltweit bis zu 12.000 Menschen an Hunger sterben, möglicherweise sogar mehr als an der Krankheit selbst. Davor warnt die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam in einem neuen Bericht. Währenddessen zahlten die acht größten Lebensmittel- und Getränkeunternehmen seit Januar 18 Milliarden Dollar an ihre Aktionäre aus – zehnmal mehr als der Betrag, den die Vereinten Nationen benötigen, um Hunger zu bekämpfen.
Berlin. - Die Bundesregierung legt in Kürze einen Gesetzesentwurf vor, um die EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken umzusetzen. Ein breites Bündnis von 49 Organisationen aus dem Umwelt-, Entwicklungs-, Landwirtschafts- und Lebensmittelbereich fordert mehr Fairness im Lebensmittelhandel. Der angekündigte Gesetzentwurf müsse die Einkommenssituation von Erzeugerinnen und Erzeugern und den Lebensstandard der ländlichen Bevölkerung verbessern – in Deutschland, der EU und weltweit.
Rom. - Weil die verheerenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen der COVID-19-Pandemie Millionen Menschen in Ländern niedrigen und mittleren Einkommens in den Hunger treiben, muss das UN World Food Programme (WFP) künftig massiv mehr Menschen helfen als jemals zuvor. "Die Frontlinie im Kampf gegen das Coronavirus verschiebt sich zusehends von reichen in arme Länder", erklärte WFP-Exekutivdirektor David Beasley.
Göttingen. - In der Debatte um die Nachhaltigkeit von Nahrungsmittelproduktion und -konsum wird häufig vorgeschlagen, den Anteil regional erzeugter Produkte zu erhöhen. Es ist aber weitgehend unbekannt, wie hoch dieser Anteil sein kann, wenn der gegenwärtige Bedarf an Nahrungsmitteln gedeckt werden soll. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Aalto (Finnland) mit Beteiligung der Universität Göttingen hat jetzt Modellergebnisse und Daten zu Produktion und Konsum von Nahrungsmitteln analysiert.
Rom. - Angesichts der COVID-19-Pandemie und der wirtschaftlichen Verlangsamung, die das Leben und die Lebensgrundlagen der schwächsten Bevölkerungsgruppen der Welt bedrohen, hat der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) der UNO am Montag 40 Millionen US-Dollar bereitgestellt. Gleichzeitig veröffentlichte IFAD einen dringenden Appell für zusätzliche Mittel, um Landwirte und ländliche Gemeinden beim weiteren Anbau und Verkauf von Nahrungsmitteln zu unterstützen.