bmzBerlin - Die positive Wirtschaftsentwicklung in Westafrika muss noch stärker als bisher Beschäftigungsperspektiven für die Menschen vor Ort schaffen. Diese Aufgabe steht im Mittelpunkt der fünftägigen Reise von Entwicklungsminister Gerd Müller nach Burkina Faso und nach Côte d’Ivoire. Das hat das BMZ am Montag erklärt.

Beide Länder haben durch politische und wirtschaftliche Reformen in den vergangenen Jahren die Basis für ein hohes Wirtschaftswachstum geschaffen. Gerade beim Anbau von Baumwolle, Kakao und Kaffee, wichtigen Exportprodukten der beiden Länder, gibt es aber Verbesserungsbedarf in den Arbeitsstandards und im Lohnniveau, so das BMZ.

Minister Müller sagte: "Burkina Faso und Côte d’Ivoire zeigen, dass Reformen Wirtschaftswachstum erzeugen. Aber das Wachstum muss bei den Menschen überall im Land ankommen: Mehr Beschäftigungschancen, faire Löhne auf den Plantagen und Innovationen in der Landwirtschaft. Das kann nur gelingen, wenn unsere Handelsketten für die Endprodukte in Deutschland faire Produktionsbedingungen in Afrika garantieren. Das Bundesentwicklungsministerium arbeitet in Kakao-, Kaffee- und Textilbündnissen an der Umsetzung dieses Anspruchs. Mein Ziel ist, dass in Deutschland nicht vier Prozent fairer Kakao verkauft wird, sondern hundert Prozent."    

Mit Investitionen in die ländliche Entwicklung und in innovative Anbaumethoden haben sich mit Unterstützung der deutschen Entwicklungspolitik die Einkommen der ländlichen Bevölkerung in Burkina Faso wesentlich verbessert. 15.000 Landwirtinnen und Landwirte haben ihre Erträge mit Hilfe von verbessertem Saatgut um 20 Prozent gesteigert. In rund 3.000 der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Betrieben konnten bereits mehr als 4.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Wenn Verarbeitung und Veredlung im Land bleiben, entstehen neue Beschäftigungschancen in strukturschwachen Gebieten.

Vor Ort sind Gespräche mit Staatspräsident Kaboré und weiteren Regierungsmitgliedern geplant. Der Minister wird unter anderem eine Baumwollentkernungsanlage der Firma Faso Coton besichtigen und das grüne Innovationszentrum zum Reisanbau in der Landwirtschaftsschule CAP-Matourkou eröffnen. Darüber hinaus besucht Minister Müller ein grünes Innovationszentrum zur Reisproduktion, das in Zusammenarbeit mit der Dreyer-Stiftung in Dano betrieben wird.

In der Elfenbeinküste wird sich Minister Müller unter anderem über die Situation des Kakaosektors informieren. Das Land ist der größte Kakaoproduzent weltweit mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent. Kakao ist damit einer der bedeutendsten Wirtschaftssektoren des Landes. Minister Müller wird das Projekt PRO-PLANTEURES besuchen, ein gemeinsames Projekt zu nachhaltiger Kakaoproduktion des Forum Nachhaltiger Kakao e.V., der Bundesregierung sowie der ivorischen Regierung. PRO-PLANTEURS hat bereits 70 Manager von Kooperativen und 19 Bauernorganisationen geschult. Mehr als 3.600 Bauern haben an Berufstrainings teilgenommen.

Bei den Gesprächen mit  Präsident Ouattara und der Afrikanischen Entwicklungsbank in Abidjan steht das Thema Marshallplan mit Afrika im Mittelpunkt.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt in den beiden Ländern nachhaltige Wirtschaftsentwicklung durch den Aufbau von Wertschöpfungsketten bei Baumwolle, Reis, Kakao und Cashewnüssen. Die industrielle Verarbeitung dieser Rohstoffe im Land macht höhere Exporte möglich und reduziert die Abhängigkeit der Länder von den Preisschwankungen bei Rohgütern auf den Weltmärkten.

Quelle: bmz.de


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