bmzBerlin. -  Klimarisikoversicherungen bieten schnelle Unterstützung gegen die Folgen von Naturkatastrophen und tragen gezielt dazu bei, die Schäden zu begrenzen. Zu diesem Schluss kommt eine vom Bundesentwicklungsministerium auf dem Petersberger Klimadialog vorgestellte Studie: Klimarisikoversicherungen ermöglichen demnach gerade im Vergleich zur klassischen Nothilfe einen verlässlichen und schnelleren Schutz.

Entwicklungsminister Gerd Müller sagte: "Naturkatastrophen wie Hurrikan Matthew zeigen, mit welcher Wucht der Klimawandel Entwicklungserfolge zunichtemachen kann. Klimarisikoversicherungen helfen – schnell und kosteneffizient!"

Bereits 2015 hatte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die G7-Initiative InsuResilience angestoßen. Mit der Initiative sollen bis 2020 weitere 400 Millionen besonders bedürftige Menschen Zugang zu Klimarisikoversicherungen haben. Um im Schadensfall vor allem in Entwicklungsländern den Menschen schnellstmöglich zu helfen und sie davor zu bewahren, in Armut und Hunger zurückzufallen, soll der Zugang zu Klimarisikoversicherungen mit Unterstützung der G20 ausgeweitet werden.

Entwicklungsstaatssekretär Friedrich Kitschelt warb auf dem Petersberger Klimadialog für eine starke globale Partnerschaft: "Wir müssen das volle Potenzial von Klimarisikoversicherungen ausschöpfen. Dafür brauchen wir eine globale Partnerschaft. Im Schulterschluss mit den zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländern können wir die Absicherungslücke für besonders gefährdete Staaten schließen und diese wirksam gegen Stürme, Überschwemmungen, Dürren oder auch Erdbeben absichern."

Die Auszahlung erfolgt bei Klimarisikoversicherungen in der Regel innerhalb weniger Tage und auf Grundlage vorbeugend entworfener Notfallpläne. So werde sichergestellt, dass die Hilfe schnell bei den Bedürftigen ankommt und weitere Folgeschäden eingedämmt werden. Als der Pazifikstaat Vanuatu 2015 vom Tropensturm "Pam" heimgesucht wurde, zahlte die Versicherung nach sieben Tagen zwei Millionen US-Dollar aus. Nach dem Wirbelsturm "Matthew", der im Oktober 2016 über mehrere karibische Inseln hinwegfegte, erhielt Haiti innerhalb von zwei Wochen über 23 Millionen US-Dollar aus Klimarisikoversicherungen. Hiermit konnten unter anderem Nahrungsmittel und Notunterkünfte für 1,4 Millionen Menschen bereitgestellt werden, Medikamente für Kinder gekauft und Dächer von Schulen, Kirchen und anderen öffentlichen Gebäuden erneuert werden. 

Die Studie wurde im Auftrag des BMZ von der Weltbank durchgeführt. Dr. Jan Walliser, Vizepräsident der Weltbank erklärte: "Regionale Risikogemeinschaften können Entwicklungsländern, die sich oft nur unzureichend gegen Naturkatastrophen absichern können, dabei helfen, Zugang zu Versicherungen und anderen wichtigen Finanzierungslösungen gegen solche Risiken zu erlangen."

=>  Die Studie:  Sovereign Climate and Disaster Risk Pooling

Quelle: bmz.de


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