BMZBerlin/Brasilia (epo.de). - Im Rahmen der am Freitag in Brasilia abgeschlossenen brasilianisch-deutschen Regierungs-verhandlungen haben sich Deutschland und Brasilien auf die Entwicklungszusammenarbeit in zwei Schwerpunkten verständigt: Den Schutz des Tropenwalds und den Ausbau erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz. Für die Fortsetzung der Kooperation hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ein Gesamtvolumen von 92 Millionen für zwei Jahre zugesagt.

Mit der Fortsetzung der Zusammenarbeit leisteten Brasilien und Deutschland einen gemeinsamen Beitrag zum globalen Klima- und Umweltschutz, erklärte das BMZ. Brasilien sei nicht nur ein wichtiges Schwellenland, sondern auch ein aufstrebender "global player" mit regionalem und internationalem Engagement zu globalen Fragen und einer eigenen Süd-Süd-Politik. Dieser veränderten Situation sei die bilaterale deutsch-brasilianische Entwicklungszusammenarbeit jetzt angepasst worden.

Der Erhalt möglichst großer Teile der Tropischen Regenwälder Brasiliens mit seinen unschätzbaren genetischen Ressourcen und ihrer Bedeutung für das Weltklima stelle eine große Herausforderung dar, so das BMZ. Mit maßgeblicher deutscher Unterstützung seien bereits wegweisende Ansätze zum Schutz der Regenwälder und für das Management der natürlichen Ressourcen entwickelt worden. Herausragend sei die Beteiligung Deutschlands an der Demarkierung von Indianerschutzgebieten im Amazonasgebiet. Der Tropenwaldschutz solle auch zukünftig im Verbund mit anderen bi- und multilateralen Gebern sowie Nichtregierungsorganisationen erfolgen und durch Zusammenarbeit auf regionaler Ebene, z.B. mit dem Amazonaspakt, und auf internationaler Ebene ergänzt werden.

Auch mit der verstärkten Zusammenarbeit im Bereich Alternativer Energien und Maßnahmen zur Energieeffizienz setzen beide Regierungen aus der Sicht des BMZ ein deutliches Zeichen ihrer Verantwortung für den globalen Klimaschutz und die im Rahmen der Renewables 2004 in Bonn und des Heiligendamm-Prozesses eingegangenen Verpflichtungen. Neben der bisherigen Finanzierung und dem Bau von Kleinwasserkraftwerken würden die sozial- und umweltverträgliche Produktion und die Nutzung von neuen alternativen Energien wie Biomasse, Wind und Solar zukünftig gefördert.

Brasilien hat dem BMZ zufolge mit deutscher Hilfe wichtige konzeptionelle und instrumentelle Erfahrungen auf dem Gebiet der HIV/AIDS-Bekämpfung und -Behandlung im eigenen Land mit Erfolg entwickelt. Deutschland will Brasilien nun dabei unterstützen, diese Erfahrungen und Ansätze in Dreieckskooperationen mit Entwicklungsländern in Lateinamerika, der Karibik und darüber hinaus weiterzugeben.

Erstmals fand während der Regierungsverhandlungen eine gemeinsame Sitzung mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung statt. Die Einbeziehung weiterer Politikfelder in die bilaterale Zusammenarbeit entspriche einem breiteren Ansatz der Bundesregierung in der Kooperation mit regional und überregional bedeutsamen Ankerländern wie Brasilien, teilte das BMZ mit.

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