"Nach fast 100 Presseberichten im Zusammenhang mit der SÜDWIND-Publikation, über 2000 verkauften Studien und mehr als 10.000 Downloads von der SÜDWIND-Homepage sind nun verschiedene öffentliche Aktionen in den kommenden Monaten geplant", kündigte Ingeborg Wick, Autorin der Untersuchung, an. Da vornehmlich Frauen in den Zulieferbetrieben der Bekleidungsindustrie arbeiten, wurde als erster Höhepunkt der Aktionen von Mitgliedsorganisationen der CCC wie IG Metall, Ver.di und Katholische Arbeitnehmer-Bewegung der Weltfrauentag festgelegt. Die Aktionen finden im Rahmen der 2008 startenden Discounter-Aktionen der deutschen und der internationalen CCC statt.
Obwohl Aldi einen Dialog mit SÜDWIND und der CCC in Aussicht gestellt habe, sei bisher nichts in dieser Richtung geschehen, berichtete das SÜDWIND-Institut in Siegburg. Der öffentliche Druck auf den größten deutschen und europäischen Discounter solle nun dafür sorgen, "dass das Unternehmen dem eigenen Anspruch einer weltweiten sozialen Verantwortung gerecht wird". Daher müsse Aldi seine gesamte Produktionskette unabhängig überprüfen lassen.
Neben dem Druck auf das Unternehmen setzt sich die CCC als Mitglied von CorA, einem Netzwerk für Unternehmensverantwortung, auch für eine bindende politische Regulierung ein. So werden das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und der Bundestag aufgefordert, das Verbraucherinformationsgesetz nachzubessern. VerbraucherInnen sollen demnach umfassende, unabhängig überprüfte Informationen über die Einhaltung grundlegender Arbeitsrechte in Niederlassungen und bei Zulieferern von Unternehmen im In- und Ausland erhalten.