GatesSeattle/Berlin (epo/PRN). - Die Bill & Melinda Gates Foundation will Fördermittel im Wert von 17,6 Millionen US-Dollar (rund 11,8 Millionen Euro) für die am stärksten von der weltweiten Nahrungsmittelkrise betroffene Bevölkerung bereitstellen. Mit Hilfe des Spendenpaketes sollten auch Kleinbauern in Entwicklungsländern unterstützt werden, teilte die Stiftung jetzt in Seattle mit.

Der grösste Spendenanteil - zehn Millionen Dollar - kommt dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) zugute. Durch diesen Zuschuss sollen die Bemühungen der Organisation bei der Versorgung von Kleinkindern, Schwangeren und stillenden Müttern im Niger, der Elfenbeinküste und in Burkina Faso unterstützt werden, wo die Zahl der an Unterernährung leidenden Menschen erschütternd sei. Das katholische Hilfswerk Catholic Relief Services und die Hilfsorganisationen Mercy Corps und Oxfam America erhalten insgesamt 7,6 Millionen US$.

Mittels der Spenden würden Nahrungsmittel für Menschen in grösster Not finanziert, so die Stiftung des Microsoft-Gründers, während Familien durch Beschäftigungsmöglichkeiten oder "Cash-for-Work"-Programme (Arbeit für Bargeld) die Chance gegeben werde, Geld für Lebensmittel zu verdienen. Zusätzlich würden Landwirte bei der Weiterführung und Verbesserung ihrer Produktion in Krisenzeiten unterstützt.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden durch steigende Lebensmittel- und Kraftstoffpreise 905 Millionen Menschen weltweit dem Risiko von Hunger und Unterernährung ausgesetzt. Am stärksten betroffen sind Frauen sowie Kleinkinder, bei denen eine frühzeitige ausreichende Ernährung entscheidend für die langfristige Gesundheit ist. Steigende Kosten in der Landwirtschaft, beispielsweise für Transport und Dünger, tragen zur Belastung der Kleinbauern bei.

Während diese Fördermittel für einen Teil der dringlichsten Fälle eingesetzt werden, engagiert sich die Stiftung auch für die Finanzierung von Ernährungsprogrammen, die die dauerhafte Gesundheit der Menschen fördern sollen. Darüber hinaus würden langfristige, nachhaltige Anstrengungen unterstützt, die hunderten von Millionen von Kleinbauern bei der Steigerung ihrer Produktivität helfen sollen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die Bauern ihre Familien versorgen und der Armut entrinnen können.

Umstritten ist in vielen Entwicklungsländern, inwieweit gentechnisch veränderte Lebensmittel und der Einsatz von Gentechnologie in der Landwirtschaft Bestandteil von Hilfsprogrammen sein sollen. Die Gates-Stiftung propagiert den Einsatz von Bio- und Gentechnologie.

"Die derzeitige weltweite Nahrungsmittelkrise erfordert sofortiges Handeln, um die am stärksten gefährdeten Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen", erklärte Sylvia Mathews Burwell, Präsidentin des globalen Entwicklungsprogrammes der Stiftung. "Da die Landwirtschaft und die Bedürfnisse von Kleinbauern in den Entwicklungsländern während der letzten Jahrzehnte vermehrt vernachlässigt worden sind, benötigen wir langfristig eine erhebliche Reinvestition durch Spender und Entwicklungsländer in die landwirtschaftliche Entwicklung mit Fokus auf der Ertrags- und Einkommenssteigerung von Kleinbauern."

LANDWIRTCHAFTLICHE ENTWICKLUNG IM MITTELPUNKT

Die landwirtschaftliche Entwicklung stellt die Schwerpunktinitiative im Rahmen des globalen Entwicklungsprogrammes der Stiftung dar. Mehr als 800 Millionen US$ wurden durch die Stiftung in diesen Sektor investiert. Der Grossteil davon fliesse in Projekte zur Unterstützung von Kleinbauern in Afrika und Südasien, heißt es.

Die Zuschüsse umfassen nach Angaben der Gates Foundation "die gesamte landwirtschaftliche Wertschöpfungskette, von Samen und Humus bis zur Verwaltung landwirtschaftlicher Betriebe und dem Marktzugang, damit Millionen von Kleinbauern über die Hilfsmittel und Möglichkeiten für ein gesundes, produktives Leben verfügen".

www.gatesfoundation.org

Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.