ACCRA HLF

Accra/Berlin (epo.de). - Am zweiten Tag des Accra High Level Forum on Aid Effectiveness nimmt die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) politische Gespräche über Möglichkeiten der Verbesserung der Entwicklungshilfe in der Hauptstadt Ghanas auf. Das SÜDWIND-Institut in Siegburg hat der Ministerin Empfehlungen mit auf den Weg gegeben, die in einem Positionspapier festgehalten wurden. Aus der Sicht des Institutes muss eine spürbare Verbesserung der Situation der Armen im Mittelpunkt jeglicher Bemühungen der Entwicklungszusammenarbeit stehen.

Im Mittelpunkt des High Level Forums in Accra steht die Bewertung der Pariser Erklärung, die im Jahr 2005 von 91 Regierungen aus Geber- und Partnerländern und 26 multinationalen Organisationen unterzeichnet wurde, um die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit zu erhöhen. Die Konferenz in Accra soll die "Accra Agenda for Action" verabschieden, in der ehrgeizige Ziele vereinbart werden sollen.

In dem Positionspapier von SÜDWIND heißt es, die Konferenz in Accra müsse über die Pariser Erklärung hinaus gehen und einen Wendepunkt in der internationalen Entwicklungspolitik herbeiführen. "Die fünf Grundprinzipien der Pariser Erklärung, Eigenverantwortung (Ownership), Partnerausrichtung, Harmonisierung, ergebnisorientiertes Management und gegenseitige Rechenschaftspflicht enthalten zwar eine Reihe von Vereinbarungen mit signifikanten politischen Implikationen. Ihre Umsetzung bietet im Kern aber Raum für Interpretation und lässt damit die Tür offen eingegangenen Verpflichtungen im Kampf gegen die Armut in der Welt durch Kleinkrämerei und Machtpolitik zu ignorieren", erklärte Irene Knoke wissenschaftliche Mitarbeiterin und Armutsexpertin des Instituts SÜDWIND.

Die internationale Zusammenarbeit und die Entwicklungspolitik, so SÜDWIND, stehen heute unter einem erheblichen Legitimationsdruck. Umfang und Qualität der internationalen Zusammenarbeit müssten erheblich verbessert werden, damit wichtige Strukturprobleme, wie der Klimawandel, die Energie- und Nahrungsmittelkrise erfolgreich gemeistert werden können.

"Die Konferenz von Accra bietet eine große Chance. Eigeninteressen und egoistische Machtansprüche stehen allerdings einer wirksameren Entwicklungszusammenarbeit im Weg. Die reichen Länder tragen erneut die Verantwortung dafür, wenn diese Konferenz die Hoffnungen von Millionen Menschen auf eine Überwindung von Armut und Einkommensdisparitäten zwischen Nord und Süd, zwischen Arm und Reich enttäuscht werden", sagte Pedro Morazán, wissenschaftlicher Mitarbeiter des SÜDWIND-Instituts.


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.