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Goma/Stuttgart (epo.de). - "Brot für die Welt" und Diakonie Katastrophenhilfe haben nach der erneuten Eskalation der bewaffneten Kämpfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo vor den gravierenden Auswirkungen auf die Bevölkerung gewarnt. Die evangelischen Hilfswerke haben deshalb Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung gefordert.  Wieder seien Zehntausende von Menschen auf der Flucht aus Angst vor brutalen Übergriffen, denen besonders Frauen ausgesetzt sind, beklagen die Organisationen. 

Die Diakonie Katastrophenhilfe will ihre Hilfe für Vertriebene verstärken. Sie unterstützt gegenwärtig in dem Gebiet rund 10.000 Familien, die selbst vertrieben worden sind oder Vertriebene aufgenommen haben. Finanziert wird das Projekt vom Auswärtigen Amt.

In einem weiteren vom EU-Dienst für humanitäre Hilfe (ECHO) finanzierten Projekt in der Region werden 10.000 bedürftige Flüchtlingsfamilien und Haushalte, die Vertriebene aufgenommen haben, mit Saatgut und landwirtschaftlichen Werkzeugen unterstützt, um die gravierende Mangel- und Unterernährung zu verringern. Weitere Hilfsmaßnahmen für die jetzt vertriebenen Menschen sind nach Ansicht der Diakonie Katastrophenhilfe dringend erforderlich.

In den vergangenen Jahren sind schätzungsweise allein in der Provinz Nord-Kivu bis zu zwei Millionen Menschen vertrieben worden. Angesichts der jüngsten Eskalation will die Diakonie Katastrophenhilfe ihre Arbeit dort stark ausbauen. Die Menschen  seien den Kämpfern und gewalttätigen Übergriffen meist hilflos ausgeliefert, heißt es. Besonders betroffen seien Frauen und Mädchen, da die beteiligten Truppen oft Vergewaltigung als Kampfmittel einsetzen.

APPELL AN STEINMEIER

"Brot für die Welt" hat sich mit weiteren kirchlichen Organisationen mit einem Appell an Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier gewandt, sich persönlich zu engagieren und die Bemühungen um eine politische Lösung des Konflikts zu intensivieren. Dabei sollte die Bundesregierung auf zwischenstaatlicher Ebene sowie in der EU und bei den Vereinten Nationen darauf hinwirken, dass die Friedenstruppen ihr Mandat erfüllen und Zivilisten besser schützen können. Außerdem sollte die gegenwärtige Kampfpause dafür genutzt werden, ernsthafte Friedensgespräche zwischen Rebellen und Regierung einzuleiten.

Nach Angaben der Partnerorganisationen ist die Lage gegenwärtig äußerst unsicher. Rebellen haben offenbar die Stadt Goma eingenommen und die Truppen der nationalen kongolesischen Armee vertrieben. In der gesamten Region sind auch Soldaten der Friedenstruppe der Vereinten Nationen (MONUC) stationiert, außerdem sind noch verschiedene Rebellengruppen aktiv.

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet dringend um Spenden, Kennwort: "Kongo-Konflikt", Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70 oder online www.diakonie-katastrophenhilfe.de/kongo

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