unicefKöln (epo.de). - Die Situation der Kinder in Gaza hat sich nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF weiter verschärft. Gut eine Woche nach Ausbruch des Konflikts und dem Beginn der Luftangriffe seien mindestens 70 Mädchen und Jungen ums Leben gekommen, mehr als 650 seien verletzt worden, teilte UNICEF Deutschland am Dienstag in Köln mit. Im Süden Israels sei ein Schulgebäude getroffen worden.
Im Gazastreifen werden dringend Medikamente und Geräte benötigt, um die vielen Verletzten zu behandeln. UNICEF versorgt die Krankenhäuser mit den wichtigsten Medikamenten, Lebensmitteln und Treibstoff für Generatoren.

So hat UNICEF nach eigenen Angaben in Gaza bereits 355 Erste-Hilfe-Pakete mit Verbandszeug und Schmerzmitteln sowie 20 Sets zur Wiederbelebung bei Notoperationen bereitgestellt. Auch Ausrüstung für Hebammen sowie wichtige Vitamine für rund 10.000 Kinder seien eingetroffen. Fünf Notapotheken mit den wichtigsten Medikamenten für jeweils 10.000 Menschen sind unterwegs. 13 dieser Notapotheken hatte UNICEF bereits in den zurückliegenden Monaten in den chronisch unterversorgten Gazastreifen gebracht.

Viele Kinder stehen unter Schock oder sind traumatisiert. UNICEF unterstützt fünf Teams aus jeweils 20 bis 30 Sozialarbeitern, Psychologen und engagierten Freiwilligen. Sie besuchen vom Konflikt betroffene Familien zu Hause und in den Krankenhäusern. UNICEF stellt außerdem Kisten mit Spiel- und Sportausrüstung für jeweils 200 Kinder bereit.

Bereits vor der Eskalation der Gewalt war der Vorrat der wichtigsten Medikamente in Gaza UNICEF zufolge fast aufgebraucht, der Warenverkehr war 18 Monate lang weitgehend blockiert. Im Hauptkrankenhaus Shifa dienen derzeit vier Entbindungsräume als Operationssäle. Schwangere Frauen, die zur Entbindung kommen, müssen offenbar abgewiesen werden. Nur die Hälfte der 58 Krankenwagen in Gaza ist funktionsfähig.

UNICEF forderte die Konfliktparteien auf, die Gewalt zu beenden und den Schutz der Kinder und die humanitäre Versorgung der Familien zu gewährleisten. "Mehr als die Hälfte der Bevölkerung von Gaza sind Kinder, sie sind im Krieg besonders verletzlich", sagte Sigrid Kaag, UNICEF-Regionaldirektorin für den Mittleren Osten und Nordafrika. "Sie leiden als erstes unter dem psychischen Stress, laufen Gefahr verletzt zu werden und brauchen am dringendsten medizinische Hilfe."

UNICEF will die 13 Krankenhäuser sowie 24 Gesundheitsstationen weiter mit Medikamenten, Operationsbedarf und Treibstoff versorgen. Die Organisation rief dringend zu Spenden für die Nothilfe in Gaza auf. Eine Notapotheke für die Versorgung von 10.000 Menschen mit den wichtigsten Medikamenten kostet beispielsweise 230 Euro.

Spendenkonto 300.000, ?Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00, ?Stichwort: Gaza

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