SomaliaMogadischu/Berlin (epo.de). - Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zählen in Somalia zu den häufigsten Anschlagszielen. Darauf haben die evangelischen Hilfswerke "Brot für die Welt" und Diakonie Katastrophenhilfe am Dienstag hingewiesen. Auch nach der Wahl eines neuen Präsidenten Ende Januar prägten Gewalt, Entführungen und Morde den Alltag. "Vor der Küste machen Piraten die Gewässer am Horn von Afrika unsicher. Im Land haben radikal-islamistische Untergrundgruppen der neuen Regierung den Krieg erklärt."

In Somalia arbeiten Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe - wie auch das katholische Hilfswerk Caritas international - mit der Organisation Daryeel Bulsho Guud (DBG) zusammen. Die Helfer seien unter ständiger Todesgefahr, so die NGOs. 2008 seien der stellvertretende Direktor von DBG, Mohamoud Mohamed Keyre, ein freier Mitarbeiter sowie ein Wachmann durch Attentate getötet worden.

Ein Mitarbeiter wurde den Berichten zufolge überfallen und mit dem Gewehrkolben niedergeschlagen. Angesichts der gefährlichen Situation versuchten die DBG-Mitarbeiter, möglichst wenig aufzufallen. Wenn sie die Flüchtlingscamps am Rande der Hauptstadt Mogadischu besuchen, geben sie sich nicht als Helfer zu erkennen.

DBG berichtet von katastrophalen Zuständen in den Lagern. Viele Familien müssten unter einer Plastikplane hausen, bei großer Hitze tagsüber und kühlen Temperaturen nachts, heißt es. Viele könnten nicht einmal etwas verdienen, weil sie keine Arbeit finden. "Wenn das Kämpfen aufhören würde, könnten sie endlich wieder in ein normales Leben zurückfinden", sagte ein DBG-Mitarbeiter. "Das einzige, was diese Menschen brauchen, ist Frieden."

DBG unterstützt die aus der Hauptstadt Vertriebenen, deren Zahl auf rund 700.000 geschätzt wird, mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Planen und Hygieneartikeln. Ebenso halten die Mitarbeiter für die Flüchtlingskinder in den Lagern den Schulunterricht aufrecht, unterstützen Gemeindearbeit und leisten Versöhnungsarbeit.

Besonders die hygienischen Zustände in den Lagern seien besorgniserregend, sagte ein DBG-Mitarbeiter. Tuberkulose, Durchfallerkrankungen, Hautkrankheiten sowie Masern breiteten sich schnell aus und führten zu Todesfällen. Am weitesten verbreitet sei Malaria, an der viele Kinder sterben. Angesichts der schlechten Versorgungslage leiden viele Menschen an Mangel- und Unterernährung.

www.diakonie-katastrophenhilfe.de
www.caritas-international.de



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