dsw_100Hannover. - Acht von zehn Menschen auf der Erde leben in Entwicklungsländern. Die Länder des Südens verzeichnen die größten Wachstumsraten der Einwohnerzahl und werden in Zukunft noch weiter oben auf der Liste der bevölkerungsreichsten Länder liegen. Das geht aus dem Datenreport 2011 hervor, den die Stiftung Weltbevölkerung am Donnerstag in Hannover veröffentlichte.

Die weltweit größten Wachstumsraten haben die Länder Afrikas südlich der Sahara: Dort wird sich die Bevölkerung dem Bericht zufolge bis zur Jahrhundertmitte wahrscheinlich mehr als verdoppeln. Dann werden mehr als zwei Milliarden Menschen dort leben. Deutschland dagegen fällt auf der Bevölkerungsskala zurück: Nahm es vor drei Jahren noch Platz 14 ein, liegt es heute schon an 16. Stelle und im Jahr 2050 wird es wahrscheinlich den 29. Platz belegen.

"Viele Frauen bekommen dort mehr Kinder als sie sich wünschen, da ihnen oft das Wissen um wirksame Verhütungsmittel fehlt oder sie keine Möglichkeit haben, diese zu erhalten", erklärte Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Weltweit haben 215 Millionen Frauen keinen Zugang zu modernen Verhütungsmethoden, obwohl sie eine Schwangerschaft vermeiden wollen."

In Somalia beispielsweise profitiere nur ein Prozent der Frauen von modernen Verhütungsmethoden, in Äthiopien seien es 14 Prozent. Das starke Bevölkerungswachstum trage entscheidend zur Armut vieler Menschen in Afrika bei und erschwere eine nachhaltige Entwicklung, so die Stiftung Weltbevölkerung.

Schon heute leben in Afrika südlich der Sahara sieben von zehn Menschen von weniger als zwei US-Dollar pro Tag, wie der neue Datenreport der Stiftung Weltbevölkerung zeigt. Je stärker die Bevölkerung zunehme, um so mehr Menschen konkurrierten um die ohnehin schon knappen Ressourcen wie Ackerland, Wasser und Nahrung und desto schlechter könne die Bevölkerung versorgt werden, warnt der Report.

www.weltbevoelkerung.de

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