togoLomé. - Entwicklungsminister Dirk Niebel hat im Rahmen seiner Afrikareise am Dienstag bei einem Treffen mit dem Staatspräsidenten von Togo, Faure Gnassingbé, die Wiederaufnahme der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit dem westafrikanischen Land bekannt gegeben. Niebel stellte eine erste Zusage in Höhe von 27 Millionen Euro in Aussicht.

"Ich sehe viel Entwicklungspotential in Togo", sagte Niebel. "Es gibt ermutigende Schritte zur Festigung der Demokratie. Wir möchten die Togoer daher bei ihren Reformanstrengungen und bei der Bekämpfung der Armut in ihrem Land unterstützen."

Nach Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) lebt fast die Hälfte der Einwohner Togos unterhalb der absoluten Armutsgrenze von 1,25 Dollar pro Tag. Jedes zehnte Kind stirbt vor seinem fünften Lebensjahr.

Seit den 1990er-Jahren haben sich die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen in der ehemaligen deutschen Kolonie dramatisch verschlechtert. 1993 war die deutsche bilaterale Entwicklungszusammenarbeit mit Togo aufgrund anhaltender Menschenrechtsverletzungen während der Diktatur eingestellt worden. Auch die meisten anderen internationalen Geber zogen sich zurück. Seit 2007 gebe es positive Veränderungen im Land, so das BMZ. Es hätten demokratische Wahlen stattgefunden und das Land befinde sich heute auf einem Kurs der Stabilisierung der Demokratie, der inneren Versöhnung und der Normalisierung der internationalen Beziehungen.

Dennoch stehe Togo weiterhin vor großen Herausforderungen, warnte das BMZ: Bis 2015 werde das Land voraussichtlich nur zwei von acht Millenniums-Entwicklungszielen erreichen: Grundschulbildung für alle und Bekämpfung von HIV/AIDS. Im aktuellen Weltentwicklungsindex der Vereinten Nationen belegt Togo Rang 162 von 187 Ländern.

Hier möchte die deutsche Entwicklungspolitik ansetzen. "Wir sehen gemeinsames Entwicklungspotential zum Beispiel in den Bereichen berufliche Bildung/ Landwirtschaft und gute Regierungsführung/ Dezentralisierung", sagte Entwicklungsminister Niebel. Er dankte den Togoern für den freundschaftlichen Empfang in Ihrem Land und den offenen und konstruktiven Dialog.  

Niebel würdigte auch die Arbeit von Kirchen, politischen Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen in Togo: "Gerade im Bereich der Menschenrechte und der Stärkung der Zivilgesellschaft leisten sie wertvolle und wirkungsvolle Beiträge."

www.bmz.de

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