msfBerlin. - Zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni prangert das INKOTA Netzwerk vor dem Brandenburger Tor in Berlin die globalen Ungerechtigkeiten bei der Herstellung von Schokolade an. Die Organisation startet damit die europäische Kampagne "Make Chocolate Fair!", die sich mit einer Petition an die Schokoladenindustrie wendet.

Eine riesige Waage steht vor dem Brandenburger Tor. Sie veranschaulicht die Ungerechtigkeit im weltweiten Kakaoanbau: Ein Kakaosack gefüllt mit einer überdimensionalen Schokoladentafel lastet schwer auf den Schultern eines Kindes. Auf der anderen Seiten ziehen INKOTA-AktivistInnen an einem Strang: Sie versuchen die Schokoladenhersteller zur Verantwortung zu ziehen und damit das Kind von seiner Last zu befreien.

"Ausbeuterische Kinderarbeit ist in der Kakaobranche nach wie vor ein massives Problem", sagt Viola Dannenmaier, INKOTA-Koordinatorin der Kampagne "Make Chocolate Fair!". In Westafrika, der Hauptanbauregion für Kakao, arbeiteten noch immer etwa zwei Millionen Kinder auf Kakaoplantagen. Mehr als 500.000 von ihnen unter Bedingungen, die nach den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) als ausbeuterisch eingestuft und damit verboten sind. "Das Problem der Kinderarbeit ist seit Jahren bekannt. Doch sowohl die Schokoladenindustrie, als auch die Politik haben es bisher versäumt, entschlossen dagegen vorzugehen", so Dannenmaier.

Die Ursachen von Kinderarbeit sind vielfältig. Fakt sei, so INKOTA, dass die Kleinbäuerinnen und -bauern mit dem Kakaoverkauf zu wenig verdienen. Das geringe Einkommen zwinge sie dazu, ihre Kinder auf die Felder zu schicken. Dort seien sie hohen körperlichen Belastungen und massiven Gesundheitsrisiken ausgesetzt, indem sie gefährliche Werkzeuge benutzen, mit giftigen Pestiziden umgehen und schwere Kakaosäcke schleppen. An einen Schulbesuch sei gar nicht zu denken.

Mit der "Make Chocolate Fair!"-Kampagne setzt sich INKOTA für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen von Kakaobäuerinnen und -bauern ein und fordert das Ende ausbeuterischer Kinderarbeit. Darüber hinaus macht sich die Kampagne für eine nachhaltige und diversifizierte Landwirtschaft stark, die die Umwelt schützt und gleichzeitig dazu beiträgt, die Einkommenssituation der Kakaobauern und -bäuerinnen zu verbessern. Zentrales Element ist dabei eine Petition, die unter anderem konkrete soziale und ökologische Standards von den Schokoladenunternehmen einfordert.

www.makechocolatefair.org
www.inkota.de

 


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