honduras lage 150Berlin. - Nach tagelangen Proteste der unterlegenen Linkskandidatin Xiomara Castro und ihrer Anhänger wird das Ergebnis der Präsidentenwahl in Honduras noch einmal ausgezählt. Die Entwicklungspolitikerin der Fraktion DIE LINKE, Heike Hänsel, begrüßte am Dienstag das "demokratische und friedliche Verhalten der Partido Libre und der Antikorruptionspartei nach dem umstrittenen Wahlausgang".

Bei der Wahl in dem mittelamerikanischen Land hatte Juan Orlando Hernández von der regierenden rechtskonservativen Nationalen Partei (PN) nach Angaben des Obersten Wahlgerichtes 36,8 Prozent der Stimmen erhalten. Die Kandidatin der linken Partei "Libre", Xiomara Castro, erreichte angeblich 28,8 Prozent. Sie hatte das Ergebnis direkt nach der Wahl angezweifelt. Tausende ihrer Anhänger hatten in den vergangenen Tagen für eine Neuauszählung demonstriert.

Honduras ist seit dem Sturz von Präsident Manuel Zelaya im Jahr 2009 durch rechte Militärs und die Elite der Wirtschaft politisch gespalten. Castro ist die Ehefrau Zelayas und propagiert einen "demokratischen Sozialismus nach honduranischer Art".

Hänsel verurteilte die "Fortsetzung der Repressionspolitik durch den amtierenden illegalen Präsidenten Lobo, die am 1. Dezember vorerst in der Ermordung eines Mitglieds der Partido Libre gipfelte". Weiter sagte Hänsel: "Ich unterstütze die Forderungen und Proteste der Partido Libre und der Antikorruptionspartei, die eine Neuauszählung der Stimmen verlangen. Eine Überprüfung der Wahlergebnisse ist unumgänglich, spätestens seit unabhängige Wahlbeobachter (u.a. Honduras Delegation) öffentlich machten, dass in mindestens 1.500 Fällen die veröffentlichten Auszählungslisten der Wahllokalen nicht mit den veröffentlichten Stimmangaben übereinstimmen. Diese Unstimmigkeiten sind auf der Internetseite des Obersten Wahlgerichts einfach nachvollziehbar.

Die Wahlbeobachter der OAS und der EU berichteten über fehlerhafte Wählerverzeichnisse mit bis zu 30 Prozent unkorrekten Einträge wie Verstorbenen und ausgewanderten Personen. Dennoch hatten sie den vom Obersten Wahlgericht verkündeten Sieg der Nationalen Partei akzeptiert. "Das passt nicht zusammen", betonte Heike Hänsel. "DIE LINKE fordert von der Bundesregierung, sich für eine Neuauszählung der Stimmen einzusetzen."

Hintergrund: Weitere Proteste gegen Wahlbetrug in Honduras (Portal21)

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