Bamberg. - Sie hatten Sex mit Blauhelmsoldaten gegen Essen, Arzneimittel oder ein Handy – das gaben 231 Befragte aus Haiti gegenüber UN-Ermittlern an. Diese Berichte über Menschenrechtsverletzungen durch die Friedenstruppen der Vereinten Nationen stammen aus dem Juni 2015. Neben internationalen Organisationen gibt es auch westliche Staaten, die auf fremdem Territorium Menschenrechte verletzen – wie beispielsweise durch den NSA-Skandal bekannt wurde. Extraterritoriale Menschenrechtsverletzungen nehmen zu, wie die Bamberger Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Monika Heupel herausgefunden hat.
Berlin. - Das FORUM MENSCHENRECHTE, Netzwerk von über 50 deutschen Menschenrechtsorganisationen, hat in einem Gespräch mit Bundesaußenminister Frank Walter Steinmeier am 23. September 2015 in Berlin gefordert, Menschenrechte zum Leitprinzip deutscher Außenpolitik zu machen. "Es kann nicht sein, dass in einer Umfrage des Auswärtigen Amtes zur Review der deutschen Außenpolitik Menschenrechte höchste Priorität haben, sich dies aber weder in der Auswertung der Review noch in der Umstrukturierung des Amtes widerspiegelt", so Jochen Motte, Mitglied im Koordinationskreis des Forums.
Berlin. - Indigene Organisationen in Südamerika haben am Dienstag die Aufrufe von US-Anthropologen Kim Hill und Robert S. Walker, zwangsweise sehr bedrohte unkontaktierte Völker zu kontaktieren, als "gefährlich und illegal" verurteilt. In einem offenen Brief haben indigene Organisationen aus Brasilien, Peru und Paraguay die Behauptung der Anthropologen in einem Science-Leitartikel bestritten, unkontaktierte Völker seien "nicht lebensfähig". Außerdem warnten sie: "Dieser gefährliche Mythos spielt denen in die Hände, die in das angestammte Land indigener Völker eindringen und es ausbeuten möchten."
Wuppertal. - Unter dem Titel "Demokratie - kein Garant für Menschenrechte - Unterdrückung von Zivilgesellschaft" hatte das Aktionsbündnis Menschenrechte Philippinen vom 21.-22. September 2015 zu einer internationalen Tagung nach Berlin eingeladen. Vertreter aus Zivilgesellschaft und Kirchen aus den Philippinen und Deutschland trafen sich, um die aktuelle Menschenrechtssituation in den Philippinen zu analysieren und Strategien zu entwickeln, um politische Morde, anhaltende Repression gegen Menschenrechtsverteidiger und Straflosigkeit gegenüber den Tätern zu beenden.
Göttingen. - Als "kurzsichtig" und "realitätsfern" hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Flüchtlingspolitik der EU zu Eritrea bezeichnet. "Wenn der EU-Entwicklungshilfekommissar Neven Mimica die vielen Asylbewerber aus Eritrea zu Wirtschaftsflüchtlingen erklärt, dann muss dies angesichts einer fast hundertprozentigen Anerkennung ihrer Asylanträge in Deutschland befremden", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Montag in Göttingen.