Internationales

Gefangener Wilderer in BeninTanguieta (epo). - Von der Kreisstadt Tanguieta im Norden Benins aus führt die fast schnurgerade Piste in Richtung Nationalpark. Jetzt, zum Ende der Regenzeit ist alles fantastisch grün und die Felder der Bauern sind gut zu erkennen. Links dehnt sich das sanft zum Pendjari-Fluss hin abfallende Schutzgebiet aus, während sich rechterhand die Atakora-Bergkette wie der Rücken eines urzeitlichen Fossils erstreckt. Und doch ist dies noch nicht der eigentliche Nationalpark. Südlich der Schutzzone wurde die 'Zone kontrollierter Okkupation' ausgewiesen, in der Landwirtschaft und auch kontrollierte Jagd erlaubt sind. Was manchem eingefleischten Naturschützer einen Schauer über den Rücken jagen dürfte, könnte sich hier draußen jedoch als Schlüssel für eine nachhaltige und erfolgreiche Verwaltung des Gebiets erweisen. Eine Reportage von Uwe Kerkow.
Brunnen in BeninCotonou (epo). - Mehr als 750 Brunnen hat die Deutsche Welthungerhilfe in Zusammenarbeit mit dem DED (Deutscher Entwicklungsdienst) in den letzten 20 Jahren in Betrieb genommen. Schon längst verfügen beide Organisationen daher über Standards angepasster Technologie, die garantieren, dass alle benötigten Ersatzteile im Land erhältlich sind und Reparaturen auch wirklich vor Ort durchgeführt werden können. Jetzt arbeitet die Welthungerhilfe daran, beninische Mitarbeiter in Brunnenbautechnik, Management und Organisation auszubilden. So soll garantiert werden, dass vor Ort lebensfähige Unternehmen und NRO entstehen, die selbsttätig Brunnen planen und bauen, aber die Dörfer auch bei deren Betrieb unterstützen können. Eine Reportage von Uwe Kerkow.

Parakou (epo). - Es ist kurz vor acht Uhr abends und bereits dunkel in Parakou, der zweitgrößten Stadt Benins, 430 Kilometer nördlich von der Hauptstadt Cotonou. Vor seiner Cafeteria Thomas Sankara verneigt sich Ibrahim Dieng Richtung Mekka und betet. Jeden Abend legt er dafür eine Matte auf den Sandboden, wäscht sich Hände und Füße auf traditionelle Weise und überlässt seine Gäste für eine Viertelstunde sich selbst. Aus der Cafeteria ertönt das Signal für das Nachrichtenmagazin "Journal". Ehe man es sich versieht, ist die Bude von Zuschauern umringt. Die Bilder zu den Angriffen der USA auf Afghanistan lösen gemurmelte Kommentare und manchmal Laute der Überraschung aus. Die meisten der Fernsehzuschauer konsumieren dabei nichts. Aber nach den Nachrichten verläuft sich die Menge wieder, sofern nicht gerade ein wichtiges Fußballspiel übertragen wird.

Video in BeninCotonou (epo). - "Tot oder Lebendig", "Kinder des Terrors" oder auch einfach nur "Werde Reich" heißen die begehrten Streifen aus Lagos. Der Preis für die Kassetten ist Verhandlungssache wie bei allen Waren auf dem Markt. Die nigerianische Videoproduktion auch in Benin zu vermarkten, ist trotz des Booms im eigenen Land sprichwörtlich naheliegend. Um ein größeres Verbreitungsgebiet zu erreichen, werden viele Filme jedoch oft in englischer Sprache gedreht. Die Drehorte sind meist in Lagos selbst und in ländlicher Umgebung.

Nach Jugoslawien, Ruanda und Tschetschenien wird nun auch der Afghanistankrieg mit der Allmacht des Ethnischen erklärt. Die Lösung scheint auf der Hand zu liegen: Wenn es gelingt, Vertreter aller ethnischer Gruppen in eine Regierung einzubinden, herrscht Frieden im Lande. Jedoch ist solch eine 'ethnische Lösung' nicht nur realitätsfremd, sondern geradezu gefährlich: Realitätsfremd, da die Berücksichtigung ethnischer Gruppen nicht zur Beilegung des Afghanistankonflikts beiträgt; gefährlich, da die Verknüpfung von politischen Ämtern und Ethnizität den Konflikt in Afghanistan erst recht stabilisieren und anheizen wird.

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