Klimakrise

Berlin. - Wenige Tage nach dem G7-Gipfel setzt die Bundesregierung ihre Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz aufs Spiel. Nachdem einige Umweltorganisationen die Ergebnisse des G7-Gipfels als ein "welweit beachtetes Signal für die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft" gefeiert haben, kritisierten sie am Mittwoch, dass die Bundesregierung vor den notwendigen Taten zu Hause zurückschreckt. Die Initiative Transform hat von Kanzlerin Merkel ein klares Bekenntnis zur Klimaabgabe für die schmutzigsten Kohlekraftwerke gefordert.

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Hamburg. - Die sieben größten westlichen Industrieländer (G7) haben die Erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren zu langsam ausgebaut, um ihren CO2-Ausstoß wirksam zu senken. Zwar legte der Anteil der Erneuerbaren (ohne Wasserkraft) an der G7-Stromerzeugung auf zuletzt acht Prozent (2013) zu. Der CO2-Ausstoß der Staatengruppe sank bis 2012 jedoch lediglich um 1,3 Prozent gegenüber 1990. Dies zeigt eine Übersicht, die Greenpeace am Freitag, zwei Tage vor Beginn des G7-Gipfels, online veröffentlicht hat.

germanwatch 150Bonn. - Ab Montag treffen sich Regierungsvertreter aus aller Welt anlässlich der knapp zweiwöchigen UN-Klimaverhandlungen in Bonn. Den regelmäßigen Bonner Verhandlungen komme dieses Mal aus zwei Gründen besondere Bedeutung zu: Zum einen bleibt nur noch ein halbes Jahr bis zum Beginn des Klimagipfels in Paris und zum anderen fällt der G7-Gipfel, der sich die Klimapolitik als einen Schwerpunkt gesetzt hat, in die Mitte der Verhandlungen. Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch hat im Vorfeld der Verhandlungen erklärt: "Der Klimagipfel in Kopenhagen scheiterte 2009 auch, weil es vor der Verhandlungsrunde damals keinen ausverhandelten Vertragstext gab. Diesmal soll der Text bis Oktober im Wesentlichen stehen, sechs Wochen vor dem Klimagipfel".

germanwatch 150Berlin. - Als "wichtige Messlatte für den bevorstehenden G7-Gipfel und in der deutschen Debatte um Kohlestrom" hat die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Petersberger Klimadialog bezeichnet. Die Kanzlerin kündigte an, dass beim G7-Gipfel und später beim Klimagipfel in Paris das Ziel, eine globale Erwärmung um nicht mehr als zwei Grad zuzulassen, in ein Investitionssignal umgewandelt werden müsse. Bis 2050 sollen global die Treibhausgasemissionen demnach um 60 Prozent sinken. "Von den Industrieländern wird erwartet, dass sie deutlich vor 2050 im Energiesektor ohne Kohle, Öl und dann auch Gas auskommen", sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.

greenpeace neu 200Berlin. - Mit einem sechs Meter hohen, als Windrad umgebauten Eiffelturm haben Greenpeace-Aktivisten am Dienstag vor dem Brandenburger Tor für eine globale Energiewende ohne Atom und ohne Kohle demonstriert. "Adieu Kohle, adieu Atom  - 100 % Erneuerbare bis 2050!", fordern die Klimaschützer mit einem Banner am Fuß des Eiffelturm-Modells. Auf dem in unmittelbarer Nähe stattfindenden Petersberger Klimadialog haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Präsident François Hollande mit Ministern aus 35 Ländern Eckpunkte eines globalen Klimaabkommens diskutiert.

Berlin. - Bei dem Petersberger Klimadialog in Berlin treffen sich auf Einladung der deutschen Bundesregierung hochrangige Vertreter von mehr als 30 Ländern, um über Knackpunkte auf dem Weg zu einem internationalen Klimaschutz-Abkommen zu beraten. Dieses soll Ende des Jahres beim Klimagipfel in Paris beschlossen werden. Auch Kanzlerin Merkel und der französische Präsident Hollande nehmen an den Beratungen teil. Nach Auffassung von CARE, Germanwatch und Oxfam kommt der Petersberger Klimadialog zu einem wichtigen Zeitpunkt, wenige Wochen vor dem G7-Gipfel der großen Industriestaaten im bayerischen Schloss Elmau und der Fortsetzung der UN-Klimaverhandlungen Anfang Juni in Bonn.

Kohle-Tagebau in Hambach. Foto: Wikimedia Commons

Berlin. - Mit Protestbannern und Kohleloren hat Greenpeace am Freitag vor dem Bundeswirtschaftsministerium in Berlin für die Einhaltung des deutschen Klimaschutzziels demonstriert. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) traf sich dort mit den Energie- und Wirtschaftsministern der Bundesländer, um die von ihm vorgeschlagene Klimaschutzabgabe für alte Kohlekraftwerke zu diskutieren.

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